Nicht alles, was Gold ist …
Nordamerika, zweite Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. Der unwiderstehliche Duft von endlosen Möglichkeiten, Freiheit, Abenteuern und von unentdecktem Reichtum durchzieht den Kontinent.
Wie so viele andere war zu dieser Zeit auch der junge Theodor Mackaroy dem kraftvollen Ruf des Goldes gefolgt. Nach wochenlanger harter Reise durch ödes, weites Brachland, geprägt von großen Entbehrungen und schwerer Erschöpfung, war er endlich am Ziel. In einer abgelegenen, unbesiedelten Gegend (der genaue Ort ist nicht übermittelt) hatten bereits viele andere Goldsuchende ihr Lager aufgeschlagen.
Unter ihnen waren viele verzweifelte, arme Menschen, die nichts zu verlieren und alles zu gewinnen hatten; ein paar gierige reiche Männer, die ihre ausgemergelten Arbeiter mitgebracht hatten und diese nun Tag und Nacht schuften ließen, um ihren eigenen Reichtum auszuweiten; einige wenige Schaulustige und noch weniger Kinder und Frauen. Alleine Theodor hatte ganz andere Motive.
Die Tage am vermeintlich verheißungsvollen Berg, dem man schier endlose Goldvorräte nachgesagt hatte, vergingen, und die Frustration und Verzweiflung der Goldsuchenden wuchs, während ihre Vorräte abnahmen. Lediglich kleinste, einzelne Goldspuren, kaum mehr als zarter Staub, konnten zutage gefördert werden.
Die Massen schlugen schließlich ihre Zelte ab und folgten dem verheißungsvollen, verführerischen Ruf des trügerischen Goldes weiter Richtung Westen, in der Hoffnung, an der nächsten Bergkette, am nächsten Fluss, am nächsten Tag oder am darauffolgenden, endlich eine ganz große Goldader zu finden.
Theodor aber hatte den wahren Schatz dieses Gebiets erkannt; die fruchtbare Erde, auf der er Gerste, Hirse und Weizen und vieles mehr anbaute. Ihm war klar, dass dies ein zentraler Ort war und errichtete ein Gasthaus, das bald ein beliebter und stark frequentierter Stopp der Goldsuchenden und aller Durchreisenden wurde.
Dem Adventure Club of Europe liegen Aufzeichnungen vor, in denen beschrieben ist, dass Theodor seinen Betrieb ausweitete und bald viele treue Mitarbeiter auf den Feldern und im Gasthaus hatte, sodass er sich auf seine zweite große Passion konzentrieren konnte: die Alchemie. Wieso mühsam nach Gold suchen, wenn man es doch vielleicht auch selbst erschaffen könnte? Doch Gold war nicht sein einziges Ziel, er experimentierte auch sehr erfolgreich mit Rezepten, Tinkturen und Heilmitteln. Leider sind viele seiner spannenden Errungenschaften im Laufe der Zeit vergessen worden und verloren gegangen.
Man sagt jedoch, dass sein entfernter Nachfahre, ein findiger Mann namens Thomas mit großer kulinarischer Expertise und einem außergewöhnlichen Talent dafür, lukullische Genüsse neu zu erfinden, eines der verloren geglaubten Originalrezepte wiederentdeckt haben soll. Weiter, so flüstert man sich in eingeweihten Kreisen zu, soll er die Originalrezeptur so verfeinert und abgewandelt haben, dass man bei ihm ein ebenso wohltuendes wie wohlschmeckendes Gebräu mit dem Beinamen „Flüssiges Gold“ genießen kann. Allen, die ihre Kehle mit dem sagenumwobenen „Flüssigen Gold“ benetzen, soll Wohlstand und Glück stets zugewandt sein.
Der Adventure Club of Europe geht diesen modernen Legenden aktuell weiter nach und berichtet hier, sobald neue Erkenntnisse vorliegen.
Im Besitz des Clubs:
Aufzeichnungen von Zeitzeugen und aktuelle Augenzeugenberichte. Weitere Details kann der Adventure Club of Europe derzeit noch nicht teilen, da es sich hierbei um eine laufende Expedition handelt.