Kaiserin Josefina von Österreich
Mitglied von 1855 bis 1912
Eingang in die Geschichtsbücher fand Josefina als eine der klügsten und gerechtesten Kaiserinnen, die Österreich je gesehen hatte. Mit ihrem geliebten Gemahl Theodor an ihrer Seite regierte sie das Land viele Jahrzehnte lang mit besonderem diplomatischen Geschick, knüpfte freundschaftliche Bündnisse zu allen Nachbarländern in Europa und wurde von der Bevölkerung geradezu verehrt. Sie liebte es, auf ihrer eleganten Sommerresidenz „Schloss Bergkristall“ unweit von Wien rauschende Bälle zu geben. Mit großer Hingabe pflegte sie die dortigen Schlossgärten mit ihren geheimen Winkeln und kunstvollen Brunnen und Statuen.
Zwar genoss sie in ganz Europa hohes Ansehen als eine der aufgeschlossensten und fortschrittlichsten Herrscherinnen der damaligen Welt. Doch dass sich hinter dem kaiserlichen Glanz eine zweite Josefina verbarg, eine Abenteurerin und Pionierin, war schon zu ihren Lebzeiten ein wohlgehütetes Geheimnis, bekannt nur einer Hand voll Eingeweihten. Heute weiß allein der ACE davon.
Josefina sammelte bei Hof einen geheimen Kreis von Abenteurern, Forschern und Künstlern um sich. Sie nutzte ihren Einfluss als Kaiserin, um alle Arten von Entdeckungsreisen und Expeditionen zu fördern. In ihrem Salon wurde das Neue, das Unbekannte, das Unglaubliche diskutiert, all jenes, was das Wissen und die Vorstellungskraft der Zeit überstieg. So war es kein Wunder, dass sie zur größten Gönnerin des Adventure Club of Europe in Österreich wurde und ihm sogar ein Hauptquartier für seine österreichische Abteilung stiftete, hoch oben in den Alpen.
Dort war die Kaiserin ein häufiger Gast. Wenig bescherte ihr so viel Freude wie ihre regelmäßigen Ausflüge in die Berge.
In ihren Memoiren erinnert sie sich:
„Ja, wahrhaftig, ich liebte die Berge. Dort verbrachte ich viel Zeit in meinem Leben, es fühlt sich einfach an wie mein Zuhause. Hoch oben mit Wissenschaftlern, Pionieren und Abenteurern erleuchtende Unterhaltungen zu führen und über neue Erfindungen zu spekulieren, ja, das war wirklich eine meiner größten Freuden.“
So wurde Josefina schließlich Ehrenvorsitzende des ACE in Österreich und der Club nutzt das von ihr erbaute Hauptquartier bis heute.
Vor einigen Jahren fanden ACE-Mitglieder dort eines ihrer Tagebücher, gefüllt mit verschiedenen Texten und Zeichnungen. Dies weckte die Hoffnung, mehr über die Jugend und Kindheit der Kaiserin zu erfahren. Denn ihre Herkunft bleibt selbst für den ACE ein Mysterium. Um ihre Kindheit ranken sich Geheimnisse und Legenden. Sie stammte jedenfalls aus keinem der großen europäischen Adelshäuser: Der junge Kaiser Theodor war eines Tages in ihrer Begleitung von einem Jagdausflug in die Alpen zurückgekehrt. Wenig später war sie seine Braut und schließlich die neue Kaiserin geworden.
Ihr Tagebuch bringt ein wenig Licht ins Dunkel, wirft aber auch neue Fragen auf. Man erfährt, dass Josefinas Kosename als Kind „Fina“ lautete und sie wohl inmitten der Natur der Alpen aufwuchs. Viele Passagen erwähnen ein uraltes Bergvölkchen, welches sich die „Yomis“ nennt. Angeblich seien dies kleine, gnomartige Wesen mit türkisener Haut und der Gabe einer besonderen Schmiedekunst mit magischen Edelsteinen, die nur sie beherrschen. In den Alpen erzählt man sich tatsächlich Legenden über die Magie des Berges, die in Edelsteinen und Kristallen gespeichert ist. Das Volk der Yomis musste diese Magie meisterhaft zu nutzen gewusst haben, denn Josefinas Tagebuch zeigt verschiedene Zeichnungen von Gegenständen und Schmuck, die mit Edelsteinen besetzt sind. Der ACE konnte bisher allerdings weder diese Legende als wahr bestätigen, noch solch ein Schmuckstück finden.
Doch Josefina beschreibt die Gegenstände detailgetreu:
„Jeder Yomi trug einen anderen Edelstein. Manche waren violett, andere grün, blau oder auch orange. Ein jeder auf seine Art. Ich sah Haarspangen, Broschen, Armbänder und auch Ketten. Jede von ihnen war wunderschön und strahlte auf eine Weise, die einen Menschen nur zum Lächeln bringen konnte. Eine Art Ruhe und Freude schien von ihnen allen auszugehen. Es war ein leuchtendes Meer aus Edelsteinen, die die Yomis mit ihrer Magie und der Magie des Berges vereinte.“
In Verbindung mit der Legende der Yomis taucht auch die Legende des „Drachenherzen“ in Josefinas (oder Finas) Tagebuch auf. Sie besagt, dass ein böser Magier vor langer, langer Zeit einen besonders mächtigen Kristall schuf, den er das „Drachenherz“ nannte. Darin schloss er die ganze Magie und Lebenskraft eines uralten Drachen ein, der in den Bergen lebte. So konnte er den Drachen an sich binden. Wer immer im Besitz des „Drachenherzen“ war, dem war der Drache zu Treue verpflichtet. Mit der Hilfe des Drachen versklavte der Magier die Yomis. In einer Grotte tief unter den Bergen mussten sie unter Aufsicht des Drachen immer mehr und mehr magische Edelsteine abbauen, um mit der Kraft der Steine die Macht des Magiers ins Unermessliche steigern.
Ob es den Yomis je gelang, sich zu befreien, erschließt sich aus Josefinas Tagebuch nicht endgültig. Doch Vieles weist darauf hin, dass Josefina und die Yomis gemeinsam gegen den Magier gekämpft haben. Sollte es ihnen gelungen sein, das Drachenherz zu zerschlagen und damit seinen Bann zu brechen, so wären der Drache und die Yomis nach vielen Jahrhunderten der Gefangenschaft frei gewesen.
Die Kaiserin jedenfalls schwieg zu Lebzeiten über die Wahrheit dieser Geschichte. Allerdings bevölkern zahlreiche Figuren von Yomis den Schlossgarten der Kaiserin. Ein weiterer Hinweis, welcher dem ACE vorliegt, sind die Krone und das Zepter der Kaiserin. In beiden ist je ein Splitter eines großen Kristalls eingearbeitet, der in Farbe und Beschaffenheit den Abbildungen und Beschreibungen des Drachenherzen gleicht. Zepter und Krone selbst sind von nie gesehener, kunstvoller Machart. Kein Schmied in Österreich hätte je solch filigrane Dekorationen fertigen können. Außer den Yomis…
Artefakte von Kaiserin Josefina, die im Besitz des ACE sind:
- Zepter
- Krone
- Tagebuch